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Fragen an den Bürgermeister
Erstelldatum19.06.2024
zum Thema "Kasten"
Neulich wurde ich gefragt …
ob es etwas Neues vom Kasten gibt?
Das ca. 1415 erbaute Schleglerschloss ist eines der wichtigsten Heimsheimer Wahrzeichen. Der „Kasten“, wie die Heimsheimer das historische Gebäude liebevoll nennen, wurde im Jahr 2017 wegen großer Mängel hinsichtlich des Brandschutzes geschlossen.
Bis in das Jahr 2020 war das Land Baden-Württemberg Eigentümer des Gebäudes. Als es immer klarer wurde, dass von dort aus keine Finanzmittel für eine grundlegende Sanierung bereitstehen, habe ich mich dafür eingesetzt, das Gebäude in das städtische Eigentum zu übernehmen. Um einer Sanierung eine Chance zu geben, kaufte die Stadt dem Land Baden-Württemberg das Schleglerschloss zum Preis von 180.000 Euro ab.
Die Immobilie wurde mit einer schier unlösbaren Aufgabe des Brandschutzes, das Fehlen eines zweiten Rettungsweges, fehlender Planunterlagen und einer unbekannten Statik übernommen.
Um den sogenannten Gordischen Knoten von Brand- und Denkmalschutz zu lösen, hat das Stadtbauamt zusammen mit dem Architekturbüro ARP aus Stuttgart eine Planungsstudie erarbeitet. Dafür wurde das komplette Gebäude per Laserscanning erfasst und Bestandspläne wurden erstellt. Anhand der Abstimmungsrunden mit den Fachämtern wurde klar, dass die Brandschutzthematik, der Denkmalschutz und die Gebäudetechnik nur gemeinsam mit dem Rathausgebäude, dem Graevenitz’schen Schloss zu lösen ist, welchem ebenso der zweite Rettungsweg fehlt. Kern der Lösung ist u.a. eine Treppe zwischen den zwei Gebäuden, welche für beide Gebäude als Verbindungselement und 2. Rettungsweg dienen soll.
Nach dem klar wurde, dass die bevorstehende Baumaßnahme von der Stadt Heimsheim allein finanziell nicht zu lösen ist, hat die Stadtverwaltung nach Fördermittelgebern gesucht. Im Rahmen des Investitionspaktes Baden-Württemberg Soziale Integration im Quartier (IBW) konnte die Stadt Heimsheim Fördermittel des Landes für diese Mammutaufgabe erfolgreich sichern. Erwartet werden in den nächsten Jahren Investitionssummen in 7-stelliger Höhe.
Auf Empfehlungen der beteiligten Planer und Genehmigungsbehörden wird aktuell eine Bauvoranfrage für das Vorhaben vorbereitet, um für die Einleitung der weiteren Schritte Rechtssicherheit vor allem in den Bereichen Brandschutz und Denkmalschutz zu erreichen. Dies ist nicht zuletzt auch im Hinblick auf die möglicherweise erforderlich werdende europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen sinnvoll und notwendig. Die Stadt Heimsheim verfolgt das Ziel, noch in diesem Jahr zu belastbaren Ergebnissen zu gelangen und die Ausschreibungen einleiten zu können. Ein Baubeginn wird vorsichtig formuliert, bedingt durch die unvermeidbaren Vergabeprozeduren frühestens im III. Quartal 2025 erwartet.